Wer wie ich mehr als ein hal­bes Jahr­zehnt an einer soge­nann­ten Brenn­punkt­schu­le arbei­tet, kämpft. Täg­lich. Für den Ein­zel­fall eben­so wie für die Ver­bes­se­rung der Gelin­gens­be­din­gun­gen im Allgemeinen.

Mit dem Start der Unter­stüt­zung durch Edu­ca­ti­on Y und dem Pro­jekt #Wir­Ge­stal­ten­Schu­le zog eine Mög­lich­keit in unse­re Schu­le, die ich nicht kann­te. Es schien von Tag 1 alles möglich.

Als dama­li­ge Ver­trau­ens­leh­re­rin über­nahm ich die #Wir­ge­stal­ten­Schu­le Schü­ler­ar­beits­grup­pe. Nach der Ein­füh­rungs­ver­an­stal­tung mit Frau Per­lich war schnell klar, es geht nicht dar­um, einen Baum zu pflan­zen, eine Büche­rei ein­zu­rich­ten oder eine Thea­ter-AG zu orga­ni­sie­ren. Es ging um so viel mehr. Auch mei­ne Kids ver­stan­den schnell, es geht um die Erschaf­fung einer Kul­tur inner­halb der Schul­ge­mein­schaft, in der sie ernst­ge­nom­men und gehört werden.

Es ist lei­der ein weit ver­brei­te­ter Irr­glau­be, dass Kin­der aus sozi­al benach­tei­lig­ten, bil­dungs­fer­nen Fami­li­en nicht spü­ren und wis­sen, dass sie nicht mit den glei­chen Mög­lich­kei­ten und Chan­cen auf­wach­sen. Ohne Hil­fe führt die­ses Bewusst­sein zwangs­läu­fig zu Resi­gna­ti­on und Aggression.

Vor die­sem Hin­ter­grund nahm ich dank­bar und offen die durch das Pro­jekt gebo­te­nen Mög­lich­kei­ten an.

Zuerst bedeu­te­te dies für mich vor allem eines: Zuzu­hö­ren. End­lich gab es den Raum und die Zeit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zuzu­hö­ren. Wo lie­gen ihre Bedar­fe? Wo sehen sie die Defi­zi­te in ihren per­sön­li­chen Gelin­gens­be­din­gun­gen? Wo kön­nen wir als Schu­le hel­fen, man­geln­de Unter­stüt­zung durch das Eltern­haus auszugleichen?

 

Zwei­ein­halb Jah­re spä­ter, nach die­sem Anfang vol­ler Hoff­nung und posi­ti­ver Ener­gie, ist unser Mot­to gewor­den „Mee­ting Peo­p­le – Crea­ting Chances“.

Ger­ne möch­te ich erklä­ren, was es damit auf sich hat.

Es wur­de schnell klar, um die Wün­sche und Zie­le der Kids zu ver­wirk­li­chen und dau­er­haft in unse­rem Schul­all­tag zu eta­blie­ren, brau­chen wir Hil­fe. Ich möch­te nicht ver­schwei­gen, dass die Labels EDU­CA­TI­ON Y und BASF ein Tür­öff­ner sind und waren. Den­noch ist genau­so zu beto­nen, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu jeder Zeit, bei jeder Orga­ni­sa­ti­on oder Fir­ma, die wir für unser Netz­werk brauch­ten und brau­chen, stets Gehör gefun­den haben, ernst genom­men und wert­ge­schätzt wur­den. Mee­ting Peo­p­le – Crea­ting  Chances.

Die ent­stan­de­ne Kul­tur ist inzwi­schen längst bei der Gesamt­schü­ler­schaft angekommen.

Lie­bes EDU­CA­TI­ON Y Team,

ich möch­te die­se Gele­gen­heit auch nut­zen Dan­ke zu sagen. Auch ich habe viel gelernt in den letz­ten zwei­ein­halb Jah­ren. Ein hal­bes Jahr vor Ende des Pro­jek­tes haben wir ein tol­les Netz­werk auf­ge­baut, um den Weg wei­ter­ge­hen zu kön­nen. Ihr könnt uns guten Gewis­sens in die Zukunft gehen las­sen, denn uns sind Flü­gel gewachsen.

Susan­ne Kaul – beglei­ten­de Leh­re­rin der Schüler:Innen Pro­jek­te an der Albert-Einstein-Schule

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